Porsche 911 Carrera T im Test: auf der Suche nach dem höheren Sinn
Die Aktivierung des Sportauspuffes und des Sport- oder Sport+-Modus sorgt für einige Rückstöße am Auspuff, aber sie erscheinen etwas zu regelmäßig, systematisch und mechanisch. Das hat nichts mehr mit den rauen Obertönen und dem demonstrativen Charakter des alten Carrera zu tun. Spitzenreiter auf diesem Gebiet war zweifellos der 991.1 mit der Option Porsche Sports Exhaust. Am Ende meines Aufstiegs werde ich das Gefühl nicht los, dass dieser Carrera T sehr viel weniger radikal ist, als ich es erwartet habe, und das nicht nur wegen seines Auspuffgeräuschs.
Meine erste Erfahrung mit einem 911 mit niedrigen Sportfahrwerk hatte ich mit einem 997 Carrera S und ich habe es gehasst. Abdrift, Vorderradflug, Beschleunigung in einer Kurve sorgten für Kopfzerbrechen. Das Absenken dieses 991.2 Carrera T zeugt von einer weiteren Meisterleistung der Fahrwerksingenieure von Porsche und von dem riesigen Fortschritt, der dank des verlängerten Radstands und der vergrößerten Spurweiten erzielt wurde. Die durch die Heckmotorarchitektur bedingten Mängel 911 wurden behoben und nur die Vorzüge beibehalten: ein Gesamtpaket, das ein unvergleichliches Raumkonzept, eine beeindruckende Traktion und eine auf normalen Straßenverhältnissen seltener zum Einsatz kommende, souveräne Bremsleistung bietet.
Bei der Lenkung wurde diese für die 911er-Reihe typische Leichtigkeit beibehalten. Man kann bedenkenlos auf das Gaspedal drücken ohne unbedachte Risiken auf der Straße einzugehen, während die Fahrwerksreaktionen eine kesses Naturell beibehalten. Man hätte hier wohl mit einem charakteristischeren Verhalten gerechnet, aber es ist vorhersehbar und natürlich. Sehr überrascht war ich sogar von der relativ hohen Flexibilität des PASM-Sportmodus, der weniger forciert ist als in früheren Generationen. Ich zog es bei allen von mir befahrenen Pässen vor den normalen Modus zu verwenden, obwohl dieser manchmal fast zu flexibel war.