Ist die Zukunft der Golf GTI ein Hybrid ?
Aufbruch in eine neue Zeit: Der am 14. Mai 2015 als Weltpremiere im Rahmen des legendären GTI-Treffens am Wörthersee präsentierte Golf GTE Sport katapultiert die Volkswagen GT-Tradition in die Zukunft. Insgesamt drei Motoren – vereint in einem Plug-In-Hybridantrieb mit einer Systemleistung von 400 PS – treiben den weitgehend aus Karbon gefertigten Hightech-Golf an. Die Studie lässt die üblichen Grenzen zwischen Straßen- und Motorsportfahrzeugen hinter sich: Ihr progressives Hybridsystem in Kombination mit einem Hightech-Allradantrieb, die leichte Karosserie, optimale aerodynamische Abtriebswerte, ein präzises Fahrwerk auf der konstruktiven Basis des aktuellen Golf GTE sowie ein neues Rennsportcockpit ermöglichen auf der Rennstrecke eine atemberaubende Performance. Ebenso jedoch kann die Studie auf Knopfdruck über eine Distanz von bis zu 50 Kilometern allein per Elektromotor und damit emissionsfrei bewegt werden.
Vorn im Motorraum befindet sich der aus dem grandiosen Polo R WRC (World Rallye Car) adaptierte 1,6-Liter-TSI (Turbodirekteinspritzer) mit 299 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm. Im Golf GTE Sport erhält das Vierzylinder-Meisterwerk Verstärkung von zwei Elektromotoren: Ebenfalls vorn (im Gehäuse des 6-Gang-Direktschaltgetriebes) haben die Ingenieure den ersten Elektromotor angeordnet. Er entwickelt eine Leistung von 115 PS und ein maximales Drehmoment von 330 Nm. Die zweite Elektromaschine lauert mit derselben Leistung im Heck und entwickelt dort in diesem Fall 270 Nm. Das Gesamtdrehmoment des Antriebssystems beträgt 670 Nm. Im sportlichen GTE-Modus indes arbeiten gleich alle drei Motoren zusammen. In diesem Fall sprintet der allradgetriebene Golf GTE Sport in 4,3 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 280 km/h. Im NEFZ-Zyklus für Plug-In-Hybridfahrzeuge verbraucht der Sportwagen lediglich 2,0 l/100 km/h.
Über die im Stile des XL1 weit hochschwingenden Türen entern Fahrer und Beifahrer das zweisitzige Interieur des Golf GTE Sport. Die Türen reichen bis weit in das Dach und die Seitenschweller hinein; beim Aufklappen entsteht so ein bequemer Einstieg. Das in Karbon und Microfaser ausgeführte Interieur besteht aus zwei komplett voneinander getrennten Bereichen für den Fahrer und Beifahrer. Sie sitzen – ähnlich wie im Motorsport – relativ weit hinten auf Rennschalen mit Fünfpunktgurten. Dementsprechend weit, und auch das ist ein charakteristisches Merkmal eines Rallye Cars oder Tourenwagen, ragt die komplett in Karbon eingekleidete Lenksäule „schwebend” in den Innenraum. Bedient werden die Funktionselemente über Regler und Tasten in der kokonartigen Interieur-Verkleidung; bei Bedarf wird das Getriebe des Golf GTE Sport manuell über Schaltwippen ebenfalls am Motorsportlenkrad bedient.
Eigens auf diese Konfiguration des Fahrerarbeitsplatzes abgestimmt wurden die völlig neu entworfenen Instrumente. Die Volkswagen Interface-Designer entschieden sich dabei für drei hintereinander angeordnete transparente Displays, auf denen alle Informationen dargestellt werden. In dem vordersten und kleinsten Display (dem Fahrer am nächsten) finden sich Informationen wie die Gang- und Rekuperationsanzeige; Infos, die während der Fahrt nur temporär aus den Augenwinkeln heraus abgefragt werden. Auf dem mittleren Display sind sekundäre, aber komplexere Informationen untergebracht; hierzu gehören die aktuell vom Antrieb abgegebene Leistung (Powermeter) und die Boost-Intensität des Plug-In-Systems (E-Boost). Permanent im Blickwinkel des Fahrers liegt das dritte und größte Display mit Anzeigen wie der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit und der Reichweite. Im „GTE-Modus” wird hier zudem nicht nur die jeweilige Runde (z.B. 9 von 16) sondern auch ein virtueller Indikator für das Fahren auf der Ideallinie eingeblendet – eine wertvolle Unterstützung, um komplexe Rennstrecken wie die besagte „Grüne Hölle” sicher und schnell zu umrunden.
Ideal erreichbar angeordnet ist rechts vom Fahrer der übersichtlich aufgebaute Multifunktionsschalter zum Starten und Stoppen des Hybridantriebs und Steuern des 6-Gang-DSG. Direkt daneben befindet sich ein Bedienfeld für weitere Fahrzeugfunktionen; hierzu gehört – ähnlich wie im Motorsport – eine Taste zum Aktivieren eines Feuerlöschsystems. Darüber hinaus wird auch der Beifahrer über ein vorn in seinem Interieur-Segment angeordnetes Display mit Daten versorgt. Im „Info Mode” können die aktuelle Geschwindigkeit, der gerade genutzte Gang und die Motordrehzahl angezeigt werden. Schaltet der Beifahrer in den „Data Mode”, kann er Werte zur Fahrzeugbeschleunigung und zu den Querkräften (G-Kräfte) abrufen. Darüber hinaus wird im Interieur nicht nur durch den Einsatz von Karbon, sondern generellen Leichtbau Gewicht eingespart. So wurden die Schlaufen zum Öffnen der Türen aus derselben Kunstfaser wie die Fünfpunktsicherheitsgurte gefertigt. Jedes Detail spiegelt zudem eine perfekt durchdachte Ergonomie wider. Beispiel Betriebsmodi-Schalter: Ähnlich wie bei einem Jet, schaltet der Fahrer über im Dach angeordnete Hebel manuell in den „E-Mode”, „GTE-Mode” oder „Hybrid-Mode”.
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